Schuhpflege
 

Oft werde ich nach meinen Geheim-Tipps zum Thema Schuhputzen gefragt. Da muss ich die Leute meistens enttäuschen – bei der Schuhpflege gibt’s eigentlich keine Geheimnisse. Dafür um so mehr bewährte Methoden, wie man unansehnlich gewordenes oder ramponiertes Schuhwerk wieder hinkriegt. Die häufigsten Fragen samt Antworten habe ich hier einmal zusammengestellt.

 

Schuhpflege

Hochwertige Schuhe brauchen auch eine richtige Pflege. Vorangehen muss dabei immer eine gründliche Reinigung – inklusive Sohle. Hier verwendet man am besten eine gute Sattelseife.Will man an seinen Schuhen lange Freude haben, tut man gut daran, sie nach Gebrauch immer einzuspannen. Bitte mit einem guten Spanner, wie Peter Eduard Meier betont.

26.34
Hochwertige Schuhe brauchen auch eine richtige Pflege. Vorangehen muss dabei immer eine gründliche Reinigung – inklusive Sohle. Hier verwendet man am besten eine gute Sattelseife.

26.48
Statement Peter Eduard Meier, Unternehmer:
«So, wenn Sie mir bitte mit frischem Wasser kommen. Also, die Seife wird runtergewaschen unter fliessendem Wasser. So, wunderbar. Danke.»

27.01
Nach dem Waschen sollte man die Sohle leicht trocknen lassen.

27.07
Peter Eduard Meier liebt das Schuhputzen – er ist vielleicht sogar der heimliche Schuhputz-Weltmeister. Er hat verschiedene traditionelle Mittel weiterentwickelt. So auch sein spezielles Lederöl.

27.19
Statement Peter Eduard Meier, Unternehmer:
«Wir können auf die feuchte Sohle schon Lederöl auftragen. Sie müssen sich vorstellen: Diese Sohle ist durch das Tragen, durch die Strasse sehr belastet worden, und das Leder ist ausgemergelt. Das Öl wird sparsam aufgestrichen. Auch Rahmen genähte Schuhe sind zusätzlich verklebt, was die einzelnen Sohlenschichten angeht. Würde man jetzt zu viel Öl auftragen, könnte das Öl in der Tiefe der Schichten den Kleber anlösen.»

27.53
Neben den erhaltenden Massnahmen geht es dann an die Veredelung der Schuhe. Ganz nach dem Motto: Nicht der gute Schuh lobt seinen Herrn, sondern erst die Patina. Mit einer Terpentinwachspaste stehen die Chancen auf Hochglanz am besten.

28.07
Statement Peter Eduard Meier, Unternehmer:
«Der Schuh wird richtig fest eingecremt, d.h. er muss sich richtig voll saugen mit der Creme. Und dazu wird die Creme nicht nur fest aufgetragen, sondern richtig ins Leder gedrückt und massiert. Und bei der Reibung, beim Einreiben spielt die Wärme eine Rolle. Weil die Wärme natürlich die Creme und das Wachs nochmals geschmeidig macht und ins Leder bringt. Ja, es ist wirklich so: Man tut nicht nur seinem Schuh was Gutes, sondern man entspannt unglaublich bei der Geschichte. Etymologisch kommt putzen nicht aus dem Niedermittelhochdeutschen, sondern aus dem fernen Osten und wurde mit Bindestrich geschrieben: PUT-ZEN. Man darf es nur nicht übertreiben, am Schluss reibt man so lange am Oberleder, dass das Futter durchschaut. Ja, gut. Also wichtig ist, dass die Oberfläche vollkommen getränkt ist mit der Creme, dass es eine durchgängige Schicht ist. Und jetzt nimmt man auf der Stelle des Lappens, die in der Creme war ein bisschen Wasser auf. Und zwar bloss wenige Tropfen.»

29.31
Ganz wichtig ist, dass man sich für das Putzen wirklich Zeit nimmt.

29.37
Statement Peter Eduard Meier, Unternehmer:
«Die erste Grundpolitur dauert, wenn es jemand kann, eine Viertel-, eine Halbestunde. Besser ist es natürlich, wenn man gleich mal eine Batterie von 10 Schuhen aufstellt, die hat man dann in 3 Stunden in einen Topzustand gebracht. Und das Schöne ist, dass Sie über geraume Zeit einfach nur mit einem ganz zarten, feuchten Tuch den Schuh putzen können, bloss vom Staub befreien können, und er fängt wieder zu glänzen an. In 2, 3 Wochen ergänzt man das, aber diese grosse Aktion, die ist nur alle halben Jahr nötig.»

30.13
Ja, und so können dann gebrauchte Luxus-Schuhe nach Jahrzehnten nicht viel schlechter ausschauen, als die vielleicht etwas unbequemeren Neuen.


Schuhwerk ist wie kein anderes Kleidungsstück starken Belastungen (Witterung, Schweiß, Zug, Druck, Reibung usf.) ausgesetzt, die es nur bei hinreichender Pflege lange ertragen kann. Vor allem bleiben dadurch die Schuhe komfortabel (atmungsaktiv, temperaturausgleichend, anpassungsfähig) und optisch einwandfrei.

Folgende Faktoren sind für die Schuhpflege entscheidend:

* Passform: Das bedeutet, Schuhe passend zu kaufen. Geschieht dies nicht, leidet der Schaft, der Fuß, der Tragekomfort und die Haltbarkeit der Schuhe insgesamt.
* Tragepausen: Schuhe auslüften lassen und nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen tragen, damit die aufgenommene Fußfeuchte vollständig verdunsten kann, andernfalls wird der Schuh frühzeitig verschleißen und der Tragekomfort leidet (unter anderem: heiße Füße im Sommer und kalte Füße im Winter).
* Schuhspanner: Vor allem bei Lederschuhen sorgen sie für den Formerhalt, entlasten den Schuhboden und verhindern das Entstehen tiefer Gehfalten, wenn sich das Leder beim Ausdünsten der Fußfeuchte wieder zusammenzieht (Wichtig: Der Schuhspanner sollte deshalb von seiner Form her möglichst optimal passen, die Spannung nicht zu hoch sein und das Fersenendstück des Spanners sollte die Fersenkappe des Schuhs möglichst flächig und breit ausfüllen).
* Schuhlöffel zum Anziehen verwenden (schont die dem Fuß Halt gebende Hinterkappe) und zum Ausziehen die Schnürbänder immer öffnen (schont den Schaft und erhält die Passform). Traditionell sind Schuhanzieher aus Horn gearbeitet (daher auch der Begriff Schuhhorn), doch spielt das Material (Löffel aus Metall, Holz oder Kunststoff sind weit verbreitet) hinsichtlich der Funktion keine Rolle, solange die Oberfläche glatt ist.
* Schuhputz: Die Pflege von Glattleder-, Stapazierleder- und Rauleder fällt unterschiedlich aus.


Glattlederpflege
1. Reinigen: Wichtig, damit der Schmutz anschließend nicht konserviert wird und das Leder mechanisch angreift. Normalerweise (staubige Schuhe) reicht einfaches, aber gründliches Abbürsten oder das Abwischen mit einem mit (warmen) Wasser angefeuchtetem Tuch.
2. Nähren/Imprägnieren/Schützen: Bei Lederschäften am besten mit einer Hartwachspaste (Schuhcreme in flachen Blechdosen). Die Hartwachscreme erfüllt alle drei Anforderungen optimal, hat darüber hinaus eine reinigende Wirkung (wodurch auch eine Ansammlung mehrerer Cremeschichten vermieden wird) und spart die Anschaffung zusätzlicher Spezialmittel.

3. Glanzbürsten/Polieren: Dem Wachs möglichst Zeit zum Aushärten geben (vorzugsweise als Minimum eine halbe Stunde), dann die Schuhe mit einer Roßhaarbürste bürsten oder mit einem weichen Tuch polieren. Schuhliebhaber kennen verschiedene Mittel, um mit Hartwachscreme gepflegten Schaftledern zu einem besonders starken Hochglanz zu verhelfen (Politur mit Nylonstrumpf, Wasserpolitur, Einsatz von weichen Ziegenhaarbürsten usw.).

Wichtig: Pflegemittel immer nur extrem dünn auftragen. Statt Hartwachs aus der Dose kann gelegentlich auch etwas Emulsionscreme (erhältlich in Tuben oder Tiegeln) aufgetragen werden. Diese bietet jedoch einen weniger beständigen Glanz und keinen so guten chemischen (Wasser) und mechanischen (Reibung) Schutz. Dafür ist sie in mehr unterschiedlichen Farben erhältlich, farbintensiver, etwas nährender und kann fünf Minuten nach dem Auftrag schon poliert werden. Auch ist bei sehr sehr hellen Oberledern eine Emulsionscreme geeigneter, um eventuelle Farbveränderungen beziehungsweise so genannten Ölzug zu vermeiden, der ein wolkiges Aussehen zur Folge hätte.

Strapazierlederpflege
Strapazierleder (meist Fettleder, oft fleischseitig verarbeitet) werden bei derben, stark beanspruchten Schuhen (Arbeitsstiefel, Wanderschuhe) eingesetzt. Zum Reinigen können Schmutzbürsten mit Pflanzenfasern verwendet werden, die den Vorteil bieten, auch für nasses Abbürsten (mit klarem Wasser) geeignet zu sein. Als Pflegemittel eignen sich Lederfette oder Fettwachse. Hauchdünn aufgetragen eine Nacht einziehen lassen und dann (am besten mit der bloßen Hand) auspolieren. Nicht Überfetten - das verschlechtert die Atmungsaktivität und macht das Leder auf Dauer lappig. Im Sinn einer bestmöglichen Pflege können auch derbe Raulederschuhe so behandelt werden, was allerdings eine speckige Optik zur Folge hat.

Raulederpflege
Raulederschuhe sollten oft mit einer entsprechenden Bürste (Messingbürste für Velours, Kreppbürste für Nubuk) gründlich ausgebürstet werden (das Leder nimmt begierig Staub auf, der sonst von innen heraus das Leder mechanisch zerstört und langsam zur Vergrauung führt). Ab und an imprägnieren (Schutz vor Neuverschmutzung und Hydrophobierung). Auf keinen Fall normale Schuhcreme verwenden, da dadurch das Rauleder glänzend wird. Ausnahme (Fettpflege): siehe oben (Strapazierleder: Huntingleder, Fettleder).



Pflege von Wanderschuhen

Wanderschuhe mit glattem Leder tüchtig mit Juchtenfett (z.B. Burgol) einreiben. Die aufgetragene Fettschicht schützt optimal vor Wasser und Schmutz.

 

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